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Egal, im mehrfachen Sinne

Mehr als 30 Jahre ist das eigene Laufbahnende her und nun ergab sich die Chance, ein Spiel im Mäbendorfer Waldstadion zu begleiten. Selbst nach all den Jahren ist der Platz noch immer ein richtiges Schmuckstück im Winkeltal. Erinnerungen kamen hoch zu grandiosen Spielen an jener Stelle. Passend dazu sollte es am heutigen Tage auch noch ein Derby sein, denn die SG 1.Suhler SV 06 empfing unsere C-Junioren.

Personell ist man sehr dünn aufgestellt und so meldete man rechtzeitig das Neunermodell. Jeder wusste darüber bescheid, außer das gastgebende Team, was gleich mal wieder für unnötige Diskussionen sorgte. Die Gäste liefen mit ihren nagelneuen Trikotsatz auf, das „Prekäre“ war, daß auch die Hausherren komplett im gleichen Farbton gekleidet waren. Also war umziehen angesagt für die Gastgeber. Leider passten nach wie vor die Farben der Stutzen nicht, was aber dem Unparteiischen hier irgendwie „egal“ war.

Ich kann mich an Partien erinnern, als wir Heimrecht hatten und es keinen Anpfiff gegeben hätte, wenn dies nicht geändert wird. Ob hier mal wieder mit zweierlei Maß gemessen wird?! Somit war ja schon vor Anpfiff ordentlich was los.

Der Beginn des Spieles war ausgeglichen, beide Seiten hatten erste Chancen.

Sehr unglückliche Szenerie in der 5.Spielminute. Mit viel Einsatz wurde ein Angriff der Hausherren verteidigt und sich mutig auf letzter Rille in einen Torschuss gestellt. Dieser war aber so straff, daß dem Spieler quasi die Beine weggeschossen wurden und er sich beim Versuch des Abstützens durch die Hände eine schwere Verletzung zuzog. Puh, das musste man erst mal sacken lassen und der Ausgang vom Spiel in diesem Sinne war dann auch völlig egal.

Während die Partie weiterlief, wurde der Spieler vom Notarzt und RTW bestens versorgt.

Ein großes DANKE an dieser Stelle an jeden einzelnen Helfer in diesem Zusammenhang! Zur Nebensache geriet dann schon die 1:0 Führung in der 20.Spielminute für die Gastgeber, welches aus dem Augenwinkel betrachtet, schon als Traumtor gewertet werden kann.

Trotz der Geschehnisse versuchte man, dran zu bleiben und mit zwei Kontern war die Chance zum Ausgleich noch da. Was für eine packende Partie bis zur Pause von beiden Seiten mit guten Paraden der jeweiligen Keeper.

Mit dem Halbzeitpfiff wurde der verletzte Spieler zum Krankenwagen gebracht, erste Genesungswünsche wurden überreicht und auch von meiner Stelle hier nochmal gute Besserung!

Kurz nach Anpfiff zur zweiten Hälfte ein Zweikampf an der Seitenlinie, welcher klar Einwurf für die Hausherren war. Der Gästespieler sah das kurz anders und echauffierte sich darüber. Der Schiedsrichter wies dies zurück. Warum dann statt Einwurf ein Freistoß zur Ausführung kam, erschließt sich nicht nur mir nicht. Das „tolle“ an dieser Szene ist, daß der lange Ball in den Strafraum rein direkt zum 2:0 geführt hat. Vielleicht sollte man auch einfach mal darüber Artikel in der Presse schreiben und Spiele auf Grund solcher und anderer Fehlentscheidungen anfechten (Ironie off). Aber wir dürfen ja Kritik nicht öffentlich üben und werden gemaßregelt, dies ist wahrscheinlich nur gewissen Vereinen vorbehalten. Uns wurde ja schriftlich mitgeteilt „daß man auch Entscheidungen, die nicht im Sinne des Fußball sind“, hinnehmen muss. Somit kann es einem theoretisch ja egal sein, ist es dann aber irgendwie doch nicht.

Apropos Fußball, den gab es ja zum Glück auch noch. Mit zunehmender Spieldauer machte sich das nicht vorhandene Wechselkontingent doch bemerkbar. Die Zweikämpfe wurden nicht mehr ganz so energisch bestritten und auch die ein- oder andere Möglichkeit, den Ehrentreffer zu erzielen, ließ man liegen.

Ein Torwartfehler der Gäste, sowie ein schön herausgespielter Konter der Heimmannschaft bescherten das drei und vier zu null. Ein ebenfalls perfekter Torschuss von der linken Seite des Strafraums ins obere rechte Eck des Tores schlug unhaltbar ein.

Danach war Schluss und die 5:0 Niederlage im Derby stand fest.

Beide Seiten klatschten nach Abpfiff fair ab in einer Partie, deren Ausgang am Ende aufgrund der Geschehnisse völlig egal war.

Bild&Text / Daniel Grambs

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